bookmark_border[Shortstory] Irruption

Wenn du abends Angst hast ins Bett zugehen, was tust du?
Du deine Augen nicht schließen kannst, weil du etwas hörst, was du nicht hören solltest?
Zuerst nur ein dumpfes Geräusch, doch dann werden sie lauter. Die leisen Schritte, du hörst sie trotzdem…
Das Schwere Atmen, das unaufhörlich näher kommt.
Wäre es am Besten, die Augen geschlossen zu halten? Oder solltest du dich wehren?
Du hörst den Schlag deines Herzens, denkst er könne dich verraten, so laut dröhnt er in deinen Ohren.
Das Blut, welches durch deine Adern rauscht scheint zu pulsieren und deine Hände krallen sich in die Decke hinein. Stille.
Kein Atmen, keine Schritte.
Nur die Stille der Nacht.
Mit einem lauten Krachen fliegt die Tür auf.
Du setzt dich aufrecht hin. Er weiß nicht, dass du da bist.
Langsam, die Zeit scheint still zu stehen, greift deine Hand neben dein Bett und tastet über den Fußboden.
Sie umschließt das kalte Metal, greift fest zu und noch leiser schiebst du die Decke zurück, steigst aus dem Bett. Er ist fast da. Jede Sekunde kann sich die Tür zu deinem Zimmer öffnen.
Dein Instinkt sagt dir, wegzulaufen. Dich zu verkriechen, irgendwo zu verstecken.
Doch es gibt keine Möglichkeit.
Du hörst wie ein Auto vorbei fährt und stellst dir vor, wie du das Fenster aufreißt und nach Hilfe rufst.
Doch sie würde zu spät kommen.
Du stehst da und starrst auf die Tür. Das schwache Laternenlicht erhellt dein Zimmer.
Du hörst das Donnergrollen, das unaufhörlich näher kommt, wie eine schwere Warnung.
Als kündige es das Unausweichliche an.
Du bist alleine und dein Herz setzt ein paar Schläge aus. Deine Kehle ist wie ausgetrocknet und schreit nach Flüssigkeit.
Doch du kannst dich nicht bewegen.
Noch immer blickst du zur Tür. Das Flüstern ist jetzt genau davor. Langsam wird die Klinke nach unten gedrückt.
Du zwingst dich, an etwas Schönes zu denken, etwas, dass deine Nerven beruhigt, etwas, dass dir Mut macht und Kraft gibt.
Die Tür öffnet sich und als du nur den Schatten vor dir erkennen kannst, hebst du langsam deine Hand. Das Metal scheint schwer wie Blei zu sein, deine Hand, sie zittert.
Du zwingst dich, tief einzuatmen, dich und deine Nerven zu beruhigen und das Zittern hört auf.
Ein ungläubiges Augenpaar starrt dich an, dann ein Fluch.
Noch immer stehst du da, die Spitze deines Schlachtermessers zeigt genau zwischen die Augen des Schattens. Es donnert und ein Blitz erhellt den Raum für wenige Sekunden.
Das Lächeln, welches sich um deine Lippen legte, verzerrt dein Gesicht zu einer grässlichen Fratze. Er zögert.
Das ist der Moment, der Augenblick indem es sich entscheidet.
Du rennst die wenigen Meter auf ihn zu, dein Mund zu einem Schrei geöffnet der unter dem lauten Knall erstickt.
Wieder ein Blitz.
Das Licht wird von dem Metall in seiner Hand reflektiert und schockiert bleibst du stehen.
Es unerträglicher Schmerz breitet sich in deinem Körper aus und deine freie Hand greift an deine Rippen. Es ist warm. Klebrig.
Du siehst in das schockierte Gesicht, blickst an dir herunter und siehst all das Rot.
Du hattest diese Farbe nie sonderlich gemocht.
Du blickst ihm wieder ins Gesicht.
Soll es so enden? War das Alles, was du ihn deinem Leben erreichen solltest?
Du siehst wieder zu dem Schatten, seine Hand zittert genauso, wie deine noch wenige Minuten zuvor.
Wieder das Donnergrollen, das die schreckliche Tat verkündet.
Du spürst, wie deine Beine nachgeben wollen, deine Arme immer schwerer werden.
Du hebst deinen Arm, das Metall in deiner Hand fühlt sich glühend heiß an.
Du hörst noch, wie es die Luft zerschneidet, dann ein anderes Geräusch.
Ein Stöhnen, als es auf Widerstand trifft.
Du hast keine Kraft mehr, dass Messer fällt aus deiner Hand und landet auf dem Boden. Ein weiterer Blitz und du siehst das Blut, das an der Klinge klebt.
Du sackst auf die Knie, der Schatten taumelt zurück, prallt gegen die Wand und sinkt zu Boden. Du hörst das Gurgeln, das seiner Kehle entweicht, das Husten als er versucht, Luft zu bekommen. Vergebens.
Dein Körper wird taub und du fällst nach vorne. Deine Hand noch immer auf die Stelle gepresst, aus der unaufhörlich dein Blut strömt. Es färbt den Boden rot, wie ein See breitet es sich immer weiter um dich herum aus.
Du wolltest noch soviel in deinem Leben erreichen, soviel tun. Du denkst an deine Familie, an deine Freunde und versuchst dir ihre Gesichter vorzustellen.
Immer wieder verschwimmt ihr Anblick vor dir. Du schließt deine Augen. Du wirst Müde und mit einem Lächeln auf den Lippen denkst du an die morgige Schlagzeile in der Zeitung. „Einbrecher vom Opfer getötet.“ Was für Ironie.
Du stöhnst und versuchst dich zu bewegen. Doch deine Beine reagieren nicht mehr, selbst deine Arme sind zu schwer um sie noch zu bewegen.
Der kurze Augenblick, nichts weiter als ein Herzschlag der dir noch bleibt und alles was du denken kannst ist, ob morgen die Sonne scheinen wird.

bookmark_border[Quotes | Zitate]

Was wäre das Leben ohne Zitate?!

Power of water, wind and earth,
turn the fire back to it’s birth.
Raise the spell to shield the flame
by the power that we have tamed.

The Enchanted Forest Chronicals – Cimorene

Howl: Calcifer, you’re being so obedient.
Calcifer: Not on purpose! [Sophie] bullied me!

Howl’s moving castle

If I were you, I certainly would not trust me

Lord of Light

When the world says: “Give up!”, hope wispers “try it one more time”…

Unknown

Fear is what stops you – courage is what keeps you going

Unknown

bookmark_border[Shortstory] Lost Faith

Oft habe ich dir E-Mails geschrieben und nie eine Antwort erhalten. Ich weiß, dass nicht nur ich mich bei dir melde, dir meine Gedanken preisgebe. Manchmal waren es auch nur ganz alltägliche Sachen, die ich dir erzählte. Interessierten sie dich überhaupt?

Ab und zu war ich auch auf einem deiner Konzerte. Anfangs war ich begeistert, kreischte und rief mit Unzähligen deinen Namen. Doch irgendwann erkannte ich, dass du uns nicht hörtest. Mein Herz wurde schwer und drohte zu zerspringen. So viele Hände, die sich dir entgegen reckten, Münder die nur deinen Namen kannten und Augen, die nur dich sahen. Du bemerktest sie nicht.

Eingetaucht in eine Welt, die niemand von uns erreichen kann. Deine Stimme, belegt mit unterschiedlichen Gefühlen. Dein Körper, der mit den ganzen Lichtern spielte. Deine Bewegungen, an jemanden in deiner Welt gerichtet. Du gabst deine Show, ein paar liebe Worte zum Abschied an die Fans und das war’s. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und all meine Vorstellungen, Wünsche und Träume zerfielen vor mir zu Staub.

Ein Schmerz und eine Trauer traf auf meinen Körper und ich hörte auf, dir zu schreiben. Wenn deine Musik im Radio läuft, oder ich ein Video von dir im Fernsehen sehe, schwelge ich in meinen Erinnerungen und ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Jedoch währt es nicht lange und wird von der wieder aufkeimenden Erkenntnis weggespült.

Mehr als ein Lächeln wird es nicht sein, was ich dir noch geben kann. Ich habe begriffen, dass ich dich nicht erreichen kann, denn du lebst in deiner Welt … nur für dich. Jeder der Dich kennt, weiß es.

Eine letzte Mail sandte ich zu dir, in der ich dir alles erklärte. Doch wie zuvor … Ich bekam keine Antwort. Ich habe damit gerechnet.

Nun sitze ich hier, in diesem Café und drücke meine Zigarette im Aschenbecher aus. Das Geld in meiner Hand landet klirrend auf dem Tisch. Mit einem Nicken in Richtung des Kellners verlasse ich den Laden.

Draußen scheint mir die Sonne ins Gesicht und schützend lege ich eine Hand über meine Augen, blicke zu dem leuchtenden Blau empor.

Ich sollte nicht so viel in der Vergangenheit leben sage ich mir und setzte meinen Weg fort. Ein paar Straßen weiter erblicke ich einen Menschenauflauf auf der anderen Straßenseite. Viele Mädchen stehen dort und warten auf jemanden. Ich bleibe stehen und beobachte sie. Ihre Glücklichen Gesichter verraten mir, dass sie meine Erkenntnis noch nicht hatten. Die Glücklichen … Ich reiße mich von ihrem Anblick los, als sie zu kreischen beginnen und richte mein Augenmerk auf den Eingang.

Ich hätte es ahnen müssen. Umgeben von all deinen Bodyguards verlässt du das Gebäude und bevor du deinen Wagen erreichst, treffen sich unsere Blicke über ihn hinweg. Einzelne Sekunden verstreichen. Doch für mich ist es eine Ewigkeit. Ich lächle dir kurz zu, wie meinen Erinnerungen an dich und gehe dann weiter. Diese Begegnung würde dir eh nicht lange im Gedächtnis bleiben. Würde ich mich daran klammern, würde ich nur leiden. Also verdränge ich sie.

Ich öffne meine Tür und der Schlüssel fällt in die kleine gründe Glasschale auf der Kommode. Nachdem ich meine Jacke angehängt habe, entledige ich mich meiner Schuhe. Mein erster Gang führt mich in die Küche. An das sterile weiß habe ich mich unlängst gewöhnt. Während das Wasser zu kochen beginnt, fülle ich meine Tasse mit dem Instantkaffee. Den gab es erst Vorgestern im Angebot. Als sich der Kocher ausschaltet fülle ich meinen Kaffee auf und nehme ihn mit in mein Arbeitszimmer.

Surrend begrüßt mich mein Computer. Es ist ein altes Modell und so mancher würde bei seinem Anblick die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dennoch… für meine Arbeit reicht er mir. Bevor ich beginne zu Arbeiten überprüfe ich mein Mailfach. Nur Kunden, die wissen wollen, wie weit die Korrektur ihrer Arbeiten ist haben mir geschrieben. Ich mache mir Vermerke auf meinem Notizblock. Ich werde ihnen später antworten und mache mich an die Arbeit für die ich auch bezahlt werde.

Es ist spät, die Morgendämmerung setzt langsam ein und ich lege eine kurze Pause ein. Mein Nacken ist verspannt, ich spüre die Starre als meine Hand darüber streicht. Ich erhebe mich und setzte mir einen weiteren Kaffee auf. Wahrscheinlich würde ich eh wieder bis in den späten Morgen arbeiten. Den heißen Kaffee in der Hand kehre ich ins Zimmer zurück. Grade, als ich ihn neben meiner Tastatur abgestellt habe, fällt mir das kleine blinkende Fenster auf meinem Monitor auf. Eine E-Mail. Also verlängere ich meine Pause und sehe nach, wer jetzt noch was von mir will.

Den Absender kenne ich nicht, trotzdem öffne ich sie. Manchmal sind es neue Kunden. Doch als ich zu lesen beginne, spüre ich, wie sich leichte Tränen in meinen Augen sammeln.

Du hast mir endlich geschrieben, eine Antwort die ich verloren glaubte.

Du sagst, dass du meine Mails vermisst, denn jedes Mal, wenn du sie gelesen hast, war es für dich ein Stück Normalität. Du konntest an einem anderen, einfachen Leben dran teilnehmen und hast es sehr genossen.

Leise fließen die heißen Tränen mein Gesicht entlang und ich glaube zu träumen. Wie von selbst berühren meine Finger die Tastatur und als ich dir Antworte, weiß ich, du wirst dieses eine Wort verstehen.

-Danke-

Für einen Moment schließe ich meine Augen. Die Tränen wollen noch nicht aufhören und mit einem Lächeln wird mir bewusst, dass ein verlorener Glaube zu mir zurückgekehrt ist.

bookmark_border[Poem] Ich liebe Dich

Eine ungewöhnliche Kraft erfüllt meinen Körper
Unzählige Bilder in meinem Kopf…
Kann die Gedanken nicht verdrängen…
Sie verführen, berauschen mich.

Ein helles Leuchten in deinen Augen
Ist es das, was mich zu dir führt?

Nächtelang lag ich wach,
das Fenster über mir zeigte strahlende Sterne
Der Wunsch du wärst hier,
verfolgte mich.

Meine Gedanken,
nur einem Menschen auf dieser trostlosen Welt gewidmet,
erhält mich.

Meine Hand,
zur Seite greifend…
Spüre, wie die Wärme deines Körpers
Mir das Gesuchte bringt.
Mein Wunsch wurde erhört.

Ich liebe Dich

Dieses Gedicht habe ich 2010 geschrieben. Es beschreibt die Zeit, in der mein Mann und ich uns kennen und lieben gelernt haben…

Ps: Ja, mein Gegenstück, mein Ehemann, mein bester Freund, mein Geliebter, meine Affäre. Ich liebe Ihn einfach.