[ Don't part with your illusions ]

Day: July 29, 2020 Page 1 of 3

[Diabolos] Kapitel 04

Die Sünde wird sich verbreiten wie der Schatten der Nacht über die Welt … Ihre Arme werden unaufhörlich ihre neue Gefolgschaft in Empfang nehmen und sie zu leiten einer neuen Zeit entgegen…

1. Prophezeiung, 6. Buch der Beliasa, Diabolos

„Oberpriester, es ist alles für die Zeremonie vorbereitet!“ „Gut!“, die kräftige Stimme ließ den Raum erzittern. Der Jungpriester entfernte sich aus dem Gemach und gesellte sich zu seinen Brüdern, die in der großen Halle warteten. Er gehörte zu den Wenigen, die das Gesicht des Oberpriesters kannten.
Es dauerte nicht lange und die Gemeinschaft stimmte den Chorus an. Man hörte Frauen wie Männer, die Sin lob priesen und sie bewegten sich gemeinsam in eine Art Trance zu ihrem Gesang.
Kurz darauf erschien eine schemenhafte Gestalt, gehüllt in einen Schwarzen Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, war es jedem unmöglich das Gesicht zu erkennen. Und auch, wenn es einem gelang, einen kurzen Blick auf den Oberpriester zu werfen, sehen konnte er doch nichts. Jedes Gesicht im Saal war mit einer Maske bedeckt. Der Oberpriester durchschritt den Gang. Als er vor der versammelten Masse stand, hob er seine Arme seitlich empor und die Masse verstummte. Einen kurzen Augenblick herrschte absolute Stille.

[Diabolos] Kapitel 03

Der erste Gefährte wird sich finden in der Vergangenheit. Nicht gleich erkennend, wird er dem Krieger beistehen. Vertraut und sicher durch gemeinsames Leid werden sie einander helfen und Weitere finden, die sich mit ihnen der Sünde entgegenstellen.
2. Prophezeiung, 3. Buch Opportuna, Diabolos

Seit Tagen reite ich nun schon und noch nicht eine Spur von Sin, dachte Kinya missmutig. Anscheinend muss ich heute wohl wieder im Freien übernachten. Bis zur nächsten Herberge sind es noch 2 Tage. Kinya klopfte auf den Hals seines Pferdes und stieg ab. Nachdem er sich ein Feuer am Waldrand gemacht hatte, befreite er Jin vom Zaumzeug und Sattel und ließ ihn grasen. Nach langem war diese Nacht wieder sternenklar. Kinya lag auf dem Rücken und blickte zu den Sternen empor. Er betrachtete sie eine Zeit lang und immer wieder kehrten seine Gedanken zurück zu Sheila und Ohri. Wie sehr er sie doch vermisste. Dieser Schmerz, der einen zu zerreißen schien. Kurz darauf schlief er ein, doch sein Schlaf dauerte nicht lange. Das knacken eines Astes ließ ihn hochschnellen.

[Diabolos] Kapitel 02

Der erste Krieger erwacht aus dem Leid und der Verzweifelung. Mit Blut sich der Rache verschworen, sein Herz langsam zu Eis erstarrend macht er sich auf die Suche, die Sünde zu finden

1. Prophezeiung, 3. Buch Opportuna, Diabolos

Die Abenddämmerung begann, als Kinya seiner Frau und seinem Sohn die letzte Ehre erwies. Nachdem er sie nun begraben hatte, blickte er hinauf in den Himmel. Jetzt wusste er etwas mehr über seine Vergangenheit. Nur was sollte es ihm nutzen? Wusste er doch noch immer nicht, wo er Sin zu finden vermochte. Er schaute hinab auf die zwei Gräber. Tränen stahlen sich aus seinen Augen. Lange stand er dort. Nun wurde es Zeit, sich um die Mörder zu kümmern. Entschlossen wandte er sich ab, er hatte noch einen weiten Weg vor sich. Als er bei den Überresten seines Hofes ankam, erblickte er die anderen 4 Leichen. Einen nach dem anderen Stapelte er sie. Er zog voller Hass sein Schwert aus der Brust des einen Reiters. Als er es zurück in die Schwertscheide steckte surrte es. Er hielt inne. Dieses Schwert hatte er einst vom Fürst persönlich bekommen. „Es wird dir helfen, die zu schützen die du liebst!“, waren seine Worte gewesen. >Es hat mir nichts gebracht. Ich konnte den Tod meiner Familie nicht verhindern!<, dachte er missmutig. Nachdem die Leichen nun zu einem Haufen gestapelt waren, machte Kinya sich ein Feuer. Nachdem es voller Kraft brannte entzündete er daran eine Fackel. Es dauerte nicht lange, und die leblosen Körper waren den Flammen übergeben. Während Kinya dem Spiel des Feuers zuschaute gefror sein Herz. Er hatte nun nichts mehr, was er beschützen konnte. Das einzige wofür er noch leben würde, wäre die Rache an Sin. Jeden einzelnen würde er zur Strecke bringen. Und wenn es mehrere Leben dauern würde, er würde Sin vernichten! Seinen Dolch in der Hand näherte er sich dem Feuer, bis die Spitze rot glühte. Er warf den Dolch in die Luft und fing ihn and er Klinge wieder auf. Blut tropfte zu Boden und die heiße Spitze schloss die Wunde, indem sie die Haut verbrannte. Mit jedem Blutstropfen wurde sein Schwur stärker. >Den Schmerz, den ich jetzt verspüre wird nichts sein, im Vergleich, zu dem, was ihr empfinden werdet, wenn ich euch gefunden habe…< Mit Schmerzenden Erinnerungen und dunklem Herzen wandte er sich vom Feuer ab, nahm eine der Masken und verstaute sie in seiner Tasche. Das Schwert schnallte er sich auf den Rücken. Mit dem bisschen Geld, was vom Feuer verschon geblieben war, würde er sich ein Pferd kaufen müssen, dachte er.

[Diabolos] Kapitel 01

Und ein jeder Krieger ist geprägt von furchtbarem Leid. So wandelt seine Seele zwischen den Lebenden und den Toten. Sein Herz zerrt an der Vergangenheit und der Wunsch nach Rache steigt ins unermessliche.

2. Buch der Opportuna, Diabolos

6 Winter sind seit der Geburt meines Sohnes vergangen und bald werde ich ihm das Reiten beibringen. Als sich Kinya an seine ersten Reitversuche erinnerte, musste er lächeln. Schon jetzt hilft er wo er kann, er wird später ein guter und großartiger Mann werden. „Ohri, komm mal her!“, rief er seinem Sohn zu, welcher gleich angelaufen kam. „Ja, was denn Papa?“ „Lauf schnell nach Hause und sag deiner Mutter, dass sie jetzt mit dem Abendbrot anfangen kann, ich bin hier gleich fertig! Und dann bringst du die Schafe in den Stall, schaffst du das?“, Kinya grinste seinen Sohn an. „Ja! Natürlich schaff ich das Papa!“ Und schon lief sein kleiner Sprössling los. Kinya schaute ihm noch etwas nach und in seinem Blick lag Stolz. Ja, er war stolz auf sich, sein Leben und seine Familie. „Wie könnte man glücklicher sein?“, fragte er, den Blick gen Himmel gerichtet, sich selbst.

[Shortstory] I will stand by you forever

Eine raue, tiefe Stimme hallt aus der Dunkelheit zu ihr herüber. Suchend nach ihr, blickt sich die Frau um. Ihr Körper in Lumpen gehüllt. Frierend umschlingen ihre Arme ihren Körper.

„Wenn deine Welt wie ein Gefängnis ist, was gedenkst du, dagegen zu tun?

Wenn nichts mehr dich zum Lachen bringt, wie willst du dich noch freuen?

Wenn meine Worte dich nicht mehr erreichen, wirst du mein Herz dennoch hören?“

Mit rasendem Herzen schreckt die junge Frau hoch. Der Schweiß läuft an ihrem Körper hinab und mit weit aufgerissenen Augen blickt sie in der Dunkelheit umher. Was war das für ein Traum? Seufzend legt sich ihre Hand an die feuchte Stirn und lässt sich nach hinten in ihre alten Kissen fallen. Ihr dunkelbraunes Haar legt sich wie ein Schleier über das Grau des Kissens. Nur das schwache Knistern der letzten Glut im Kamin ist zu hören. Selbst der Wind, der sonst um das alte, fast zerfallene Haus streift, schweigt diese Nacht.

Darja starrt zur Decke und versucht, ihre Gedanken zu beruhigen, die wie Blitze in einem Gewitter unverhofft und nur für Sekunden auftauchen. Als sie merkt, dass es nichts bringt, schlägt sie murrig ihre Decke zurück und erhebt sich von der dünnen Pritsche, die sie als Bett bezeichnet.

Sie greift nach dem langen, warmen Umhang, der nahe ihrem Bett über einem Stuhl ruht und legt ihn sich um. Noch immer frierend nähert sie sich dem Kamin und erhitzt das Wasser, das bis vor kurzem in dem Kessel ruhte.

Darja kann die Gedanken an ihrem letzten Traum nicht verdrängen. Während sie wartet, dass das Wasser zu kochen beginnt, setzt sie sich vor den Kamin und beginnt, gedankenverloren in die Glut zu starren. Mechanisch greift ihre Hand nach einem der Holzscheite und dieser landet vorsichtig auf der Glut, um erneut in einem Feuer zu verschwinden.

Erst, als sie das aufsteigen der Blasen hört, kann sie ihren Blick von den nun wieder brennenden Holzscheiten lösen und füllt sich einen Becher des heißen Wassers ab. Darja wendet sich dem Bretterverschlag zu. Wo früher ein Fenster war, befanden sich nun abgenutzte und verwitterte Bretter, die den Wind und die Kälte zumindest halbwegs draußen halten sollten. Sie wirft einen Blick durch eine der kleinen Öffnungen und ein zartes Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Der Vollmond erhellt die Nacht und scheint ihr kleines Heim zu umgeben. Den Umhang fester um sich ziehend und mit dem warmen Becher in der Hand, wendet sie sich der Tür zu, die sich einen kurzen Augenblick später knarrend öffnet.

Als Darja das weiche Gras unter ihren Füssen spürt, merkt sie, wie alle Last von ihren Schultern abzufallen scheint. Die Gedanken an den Traum verblassen, während sie immer weiter in den Wald hinein schreitet.

Sie genießt die Stille, die sie umgibt und leise summend setzt sie ihren Weg fort. Es sind nicht mehr viele Nächte die ihr noch bleiben und mit einem wehmütigen Blick denkt sie an das, was einst geschehen ist…

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